Schlagwort-Archive: Hamburg

RAD RACE und Cyclassics Hamburg 2016

Am 21. August sollte es soweit sein. Das Radrennen des Jahres stand bevor. Um genau zu sein, das größte Jedermannrennen Europas: die EuroEyes Cyclassics in Hamburg.

Spontan fragte mich eine andere Bloggerin, ob ich nicht Lust hätte einen Tag zuvor beim sog. RAD RACE zu starten. Ich schaute mir die Sache kurz an und sagte spontan zu – wohlwissend, dass meine Qualitäten eher in der Ausdauer als im Sprint liegen.

Gesehen beim RAD RACE Battle Hamburg

Das RAD RACE oder besser der RAD RACE Battle ist ein Rennformat, bei dem Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau von einer Rampe Sprint fährt. Der Bessere kommt weiter, der schlechtere scheidet aus. Bis am Ende nur noch einer übrig bleibt. Bei den Frauen waren 32 gemeldet. Da einige nicht erschienen rutschte ich also von der Warteliste ins Teilnehmerfeld. Was mich dort erwarten sollte: Ich würde den Großteil der Teilnehmer mal als die Florian Neuschwanders des Radsports bezeichnen. Definitiv mit viel Style und definitiv krass schnell!

Rad Race Battle Hamburg, photo by Christian Siedler (https://www.facebook.com/christiansiedlerphoto)

Als ich sah, wer meine Gegnerin sein sollte, wurde mir bereits etwas mulmig. Ines Hinrichs, später Platz 5, vom Harburger RC hatte schon das ein oder andere Radrennen gewonnen. Ich hab vor allem an Erfahrung gewonnen. Doch eins nach dem anderen. Vor dem Start konnten wir uns einerseits auf frei laufenden Rollen aufwärmen (also, für mich war’s das erste Mal, entsprechend musste ich mich stets am Geländer festhalten) und andererseits den Start von der Rampe üben. Hier wird man von einem Helfer gehalten, klickt ein und fährt auf einen Countdown folgend los. Doch welchen Gang wählt man für so etwas? Nach meinem Rennen gegen Ines kann ich klar sagen: den größt möglichen, der noch gut fahrbar ist. Mein Fehler war (neben dem fehlenden Training) einen etwas zu niedrigen Gang gewählt zu haben. Wer schaltet verliert auf der Sprintstrecke von 190m nämlich zu viel Zeit. Vom Start kam ich super weg (siehe Video), doch dann wurde ich alsbald überholt.

> Weitere Infos zum RAD RACE

 

Durch diese Niederlage blieb mir entsprechend mehr Zeit und Energie für die Cyclassics 100 am nächsten Tag.

Ab 8 Uhr begannen die einzelnen Startgruppen (A bis O) ihr Rennen. Mit meiner erwarteten Durchschnittsgeschwindigkeit von 32 km/h wurde ich in Gruppe M eingeteilt. Entsprechend konnte ich etwas länger schlafen und erst ab 9 Uhr in die Pedale treten. Bei strahlendem Sonnenschein benötigte ich lediglich Armlinge – perfekt! Vor allem im Vergleich zu meinem letzten Radrennen, dem Velothon Berlin 2014 (Dauerregen!) war dies wahrlich angenehm.

vor dem Start der Cyclassics Hamburg

Vom Start weg kam ich gut in Fahrt und schloss mich immer wieder verschiedenen Verfolgergruppen an. Ab geschätzt Kilometer 20 hatte sich ein harter Kern herauskristallisiert, dem ich mich anschloss. Das Ziel unter 3 Stunden zu bleiben wollte ich insgeheim ja doch etwas unterbieten. 😉 Die wellige Strecke führte uns in den Süden Hamburgs und vor allem Harburgs. Insgesamt waren knapp 500 Höhenmeter zu bewältigen, wobei ich keine heftige Steigung verzeichnen konnte. Dies ist freilich immer Ansichtssache. Denn bei einigen Anstiegen konnte ich als Weinbergradlerin doch den ein oder anderen Herren überholen. Auch übernahm ich immer mal wieder die Führungsarbeit in unserer kleinen aber feinen Gruppe. Im Vergleich zu Berlin, wo ich noch große Probleme hatte in der Gruppe zu fahren, lief diesmal alles sehr rund und auch bei den Kurven traute ich mich etwas mehr – wenngleich ich auch hier noch weiter trainieren kann!

Startklar für die Cyclassics Hamburg

Die Strecke selbst ist abwechslungsreich und führt durch viele kleine Vororte. Ein absolutes Highlight habe ich allerdings außerhalb der Großstadt vermisst. Dafür trumpft die Hansestadt richtig auf: Vom Start in der Hafencity geht es über die Köhlbrandbrücke gen Süden – genialer Ausblick auf den Hafen inklusive. Auch in Richtung Ziel werden mehrere Brücken passiert bevor es zum Schlussspurt auf die Mönckebergstraße geht. Doch bevor wir diesen antreten konnten, mussten wir noch einmal komplett abbremsen und etwa eine Minute warten, um die Schnellsten der 155km langen Runde passieren zu lassen. Bei aller Sportlichkeit empfand ich es doch als sehr ungünstig, dass uns so Zeit obendrauf geschlagen wurde. Hier wäre eine Zeitmessung toll, um die Wartezeit von der Endzeit abziehen zu können.

Finishermedaille Cyclassics Hamburg

Wenngleich das Warten schnell vergessen war dank der atemberaubenden Atmosphäre auf der Mönckebergstraße. So muss es sich in Paris anfühlen. Wahnsinnig viele Menschen, die einen anfeuern. Da kann man nicht anders als alles zu geben und dabei ein Dauergrinsen im Gesicht zu haben. Danke Hamburg für diese tollen Gänsehautmomente! Nach 2:49 (ohne Wartezeit) erreichte ich schließlich den Zielbogen und konnte die wirklich wunderschöne Medaille und mein verdientes Bier (alkoholfreies Erdinger)in Empfang nehmen.

>> Weitere Infos zu den Cyclassics

Startplatzverlosung & Rookie-Programm Velothon & Cyclassics

Ich freue mich als Brand Ambassador Startplätze für den Velothon in Berlin am 19. Juni und die Cyclassics in Hamburg am 21. August verlosen zu dürfen. Die Distanzen sind hierbei jeweils frei wählbar.

Zur Verlosung

Hand loose

Zudem werde ich als vom Württembergischen Radsportverband zertifizierte D-Trainerin einen Rookie-Kurs für zwei Rennradneulinge „Von 0 auf 50“ im Raum Heilbronn anbieten. Ziel ist die Teilnahme an den Cyclassics in Hamburg. Auch diese beiden Startplätze und die Teilnahme am Rookie-Programm werden verlost.

Zur Verlosung

Cyclassics Bibshort

Das Rookie-Programm „Von 0 auf 50“ startet im Juni und führt in 6 bis 8 Trainingseinheiten je am Mittwochabend in die Fahrtechnik ein. Neben individuellen Trainingstipps steht der gemeinsame Spaß am Radeln durch die Weinberglandschaft rund um Heilbronn im Vordergrund. Die Teilnahme an den Trainingsausfahrten erfolgt auf eigene Gefahr. Ein funktionstüchtiges Rennrad und ein sicherer Helm sind Voraussetzung für die Teilnahme.

Die Verlosung der Startplätze und der Plätze im Rookie-Programm erfolgt im Zeitraum 11. April bis 22. Mai 2016. Die Gewinner werden am 23. Mai kontaktiert. AGB

Training for Cyclassics

Hamburg Marathon 2015

Da war er nun also, der D-Day oder auch Tag X. Am 26. April 2015 sollte sich zeigen, wie viel mit wenig Training drin ist. Oder wie viel bei Dauer(niesel)regen drin ist.

Hamburg Marathon

Nachdem ein guter Bekannter mir vom Hamburg Marathon vorgeschwärmt hatte und ich es nach Köln doch noch einmal wissen wollte, entschied ich mich bereits im Oktober 2014 für eine Anmeldung. Die moderaten 56,- € Anmeldegebühr taten ihr übriges. 😉

Über den Winter hinweg schaffte ich es einigermaßen zu trainieren, wenngleich es doch ein großer Unterschied zum Training im Sommer ist. Nicht nur, dass man entweder auf beleuchtete Laufstrecken oder Stirnlampe und v.a. warme Kleidung angewiesen ist. Nein, vielmehr macht sich die trübe Suppe hoch oben am Himmel im Training bemerkbar. Nicht umsonst werben zahlreiche Sportdestinationen mit der Sonne! Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass das so viel ausmachen kann. Für mich persönlich steht nun fest, dass ein Frühjahrswettkampf maximal als Saisonstart dienen kann, jedoch nicht als das Highlight. Macht doch das Training in kurzer Kleidung und bei Sonne soooo viel mehr Spaß! Auch an richtig fieses Intervalle ist bei Temperaturen um den Gefrierpunkt einfach nicht zu denken – naja, zumindest für mich nicht.

Als jetzt Anfang April die Sonne endlich richtig rauskam und alles um mich herum blühte und strahlte, merkte ich, wie sehr mir das Laufen in diesen Gefilden gefällt. Dank passender Musik ist dann auch tempomäßig einfach mehr drin. So drückte ich mich also vor der 4. Trainingseinheit und beschränkte mich auf eine schnellere, eine längere und eine Intervalleinheit pro Woche. Im Vergleich zu 2013, wo ich regelmäßig 4x pro Woche lief, also deutlich weniger. Entsprechend stellte ich mich auch ab Februar auf eine schlechtere Zeit ein. Doch beim Marathon geht es auch irgendwie nicht nur um die Zeit (wie bei so vielen 5-10km läufen). Es geht ums Ankommen, ums Lauf genießen, um die Gänsehaut, um die Leute um einen herum. Die Zeit ist zweitrangig. Und doch bin ich etwas gewurmt, dass am Ende die 3:45 und nicht noch die 44 auf dem Zähler stand.

Da is dat Ding!

Nach einer erholsamen Nacht in unserer AirBNB-Unterkunft in direkter Nähe zum Start-/Zielbereich an den Messehallen überlegte ich noch lange, welche Schuhe ich tragen würde. Dass es ein Fehler war, sich auf die Wetterapp zu verlassen (Tendenz: trocken), zeigte sich auf die Minute genau zum Start. 9 Minuten nachdem das Hauptfeld von Dannen gezogen war, begann es leicht zu regnen. Dass die Pure Connect von Brooks auf nassem Asphalt nicht die beste Wahl sind, hatte ich bereits im Training gemerkt. Und doch mag ich diese Schuhe so gern, dass ich mich vielleicht etwas zu blind auf die App verlassen habe. Ich hielt während des Rennens also stets nach möglichst griffigem Asphalt Ausschau, da die Sohle dieser Schuhe leider sehr rutschig sein kann.

Nachdem wir das erste Menschenspalier hinter uns gelassen hatten, ging es über die Reeperbahn gen Westen und in einer Schleife am Hafen vorbei zur Alster. Bis Kilometer 20 lief ich mich regelrecht in einen Rausch und konnte das Grinsen gar nicht mehr aus meinem Gesicht bekommen. So toll war das Gefühl inmitten dieser Menschen durch Hamburg zu laufen – angefeuert von Tausenden Fans an der Strecke (denen das Schietwetter nicht zu schaffen machte). Nachdem ich auf Riegel oder ein vernünftiges Gel bei der Verpflegungsstelle gehofft hatte, ließ ich die Bananen aus und lief direkt einen Tisch weiter – nur um festzustellen, dass es ausschließlich Gel mit Espressogeschmack gab. Das ging in diesem Moment wirklich gar nicht. Umso toller, dass bereits ab Kilometer 23 die Fans an der Strecke Bananen und Wasser bereit hielten! Bis etwa Kilometer 39 gab es immer wieder an der Strecke selbst errichtete Verpflegungsstellen. Ein absolut nicht selbstverständlicher Traum! Einmal gab es sogar Bier. Das ließ ich dann aber doch lieber aus.

Leider machte sich dieses Verpflegungsloch ab Kilometer 25 bemerkbar und ich musste Tempo raus nehmen. Erst gegen Ende hin konnte ich wieder etwas Fahrt aufnehmen. Beim nächsten Mal (äh, habe ich gerade von einem nächsten Mal gesprochen???) werde ich dann wohl doch mal auf den Service der Eigenverpflegung zurückgreifen.

Just mit Überqueren der Ziellinie kamen dann auch die Schmerzen….jaja, da merkt man, dass ich etwas zu wenig trainiert hatte. Nach Köln hatte ich lange nicht solche Schmerzen. Doch ich bin zuversichtlich, dass das Treppensteigen morgen wieder besser klappt.

Training im HeilbronnerLand

Der erste Wettkampf: Hamburg Triathlon 2012

Nun war es also soweit. Der erste Wettkampf der Saison stand an. Am 23.07. startete ich bei der Olympischen Distanz in Hamburg.  Meine Startnummer: 11772!

Hamburg Triathlon

Wow, über 10.000 Menschen traten in Hamburg an. Das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Bei so vielen Athleten ist natürlich auch die Wechselzone entsprechend lang…doch hierzu en Detail mehr.

Dank intensivem Training gemäß meinem individuellen Trainingsplan von atleta.de fühlte ich mich ausreichend vorbereitet. Den Betriebsausflug am Freitag vor dem Wettkampf überstand ich mehr oder weniger unbeschadet. Doch dieser und die Startzeit von 8:10 Uhr zwangen mich am Samstag schon sehr früh zu Bett zu gehen. Und guten Gewissens kann ich nun sagen: Schlaf ist Gold wert! Am Sonntag war ich wieder frisch und konnte mein Rad um ca. 7 Uhr problemlos einchecken – wow, fast 1 Kilometer Wechselzone – 1 Kilometer! Nur zu dumm, dass ich ein weiteres Paar Schuhe vergessen hatte und barfuß von der Wechselzone zum Startbereich musste. Dort traf ich meinen Teamkollegen Jan Seyffarth, einen Tourenfahrer, der sich nun „ganz nebenbei“ auch im Triathlon probiert.

Gemeinsam sprangen wir in das 17,5 Grad kalte, braune Alsterwasser. Uff, was für eine Erfrischung! Zum Glück hatte ich mir am Tag zuvor doch noch einen Neo gekauft.:-) Ob es an diesem, der Kälte, die mich antrieb, oder den zahlreichen anfeuernden Zuschauern lag kann ich nicht sagen, doch meine Schwimmzeit lag 10 Minuten unter meinen Erwartungen. Mit über 34 Minuten war sie aber in Triathlonkreisen dennoch äußerst schlecht. Selbst Jan stieg vor mir aus dem Wasser. Das konnte ich mir nicht bieten lassen. Auf dem Rad holte ich ihn recht bald ein. Doch nicht nur ihn, sondern auch zahlreiche weitere Athleten konnte ich während den 40 Kilometern überholen. Es schien mein Radtag zu sein. Nach 1:12Std. wechselte ich also in die Laufschuhe SKECHERS GOrun. Und ich muss sagen, diese Bewährungsprobe haben sie mit Bravur gemeistert! Sie laufen sich wirklich prima.

Und so schien es fast, als ob mich meine Füße nach 2:45:03 Stunden von alleine ins Ziel tragen würden. Der Dextro Energy Triathlon in Hamburg ist wirklich eine rundum gelungene Veranstaltung mit einer schnellen Strecke und besonderem Flair. Auch wenn die Teilnahme recht teuer ist, kann ich diesen Wettkampf guten Herzens weiterempfehlen.