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Weltreise 2012

Los Angeles und Mexiko City – ungeeignet für Triathlontraining?

Heute möchte ich euch vom Training in den beiden Großstädten – oder wohl eher Megastädten – Los Angeles, Kalifornien, USA und Mexico City, Distrito Federal, Mexiko berichten.

Venice Beach

Los Angeles ist riesig! So mein erster Eindruck. Ursprünglich war hier kein Stopp geplant, doch wie schon bei Fidschi entschied ich mich, nicht nur das Flugzeug hier zu wechseln, sondern gleich ein paar Tage zu bleiben und die Stadt zu erkunden. Glücklicherweise konnte ich bei einem Bekannten unterkommen, der sogar ein Rad hatte.

Santa Monica

Generell kann man wohl sagen, dass es extrem vom Wohnort abhängt, wie die Sportmöglichkeiten vor Ort sind. Ich konnte leider nicht „einfach so“ zur Tür raus und laufen, da ich die ersten 2 Meilen eher mit Stop and Go beschäftigt gewesen wäre. Besitzt man jedoch ein Auto, laden viele schöne Gebiete in der nahen Umgebung zum Laufen ein. Oder natürlich der meilenlange breite Sandstrand bei Santa Monica. Am Wochenende geht es auf der Promenade richtig heftig zu. So viele Leute hatte ich schon lange nicht mehr gesehen. Das Interessante: Hier haben die Sportler Vorfahrt! Auch viele Radfahrer tummeln sich hier. Zum Radtraining ist die Promenade allerdings nicht geeignet. Da greift man dann doch besser auf die sehr breiten Straßen zurück, die ausreichend Platz am Rand bieten. Schwimmen war ich in Los Angeles leider aus finanziellen Gründen nicht. Das einladende Rose Aquatics Center bietet laut Homepage ideale Bedingungen, doch der Eintrittspreis von US $ 10 war mir dann doch zu viel – mal davon abgesehen, dass man mit dem Bus etwa 2 Stunden von Downtown LA dorthin braucht. Fazit LA: Nicht ohne Auto oder eine sehr gut gelegene Übernachtungsstätte suchen!

Nach nur 4 Tagen LA ging es weiter nach Mexiko, um genau zu sein zu einer Freundin nach Mexico City. Wow, über 20 Millionen Menschen leben hier! Schon beim Landeanflug sieht man weit und breit nur noch Stadt! Das ist verrückt. Die Mexikaner an sich sind ein eher weniger sportliches Volk – zumindest in den Städten. Mexico City bietet zwar ein paar Sportmöglichkeiten, doch Parks zum Joggen sucht man hier schon fast vergeblich. Richtig groß ist lediglich der Bosque de Chapultepec. Wohnt man dort in der Nähe, empfiehlt es sich morgens zu laufen, denn tagsüber (vor allem am Wochenende) ist es so voll, dass dies so gut wie unmöglich wäre. Radfahren in Mexico City ist leider auch kein leichtes Unterfangen. Die Verkehrsregeln hier sind mitunter nicht leicht zu verstehen. Manchmal wird auch über Rot gefahren und als Fußgänger muss man sich auf jeden Fall immer nach den Autos richten. Zebrastreifen sind hier nicht automatisch ein sicherer Weg eine Straße zu überqueren. Schwimmen gestaltet sich hier auch schwierig, da man in der Regel in einem Club Mitglied sein muss, um die Einrichtungen nutzen zu können.

Mexico City

Mein diesmal eher negativer Bericht sollte aber nicht davon abhalten, andere Teile Kaliforniens oder Mexikos zu erkunden. Ich bin mir sicher, dass man in ländlicheren Gegenden hervorragend trainieren kann. Die Landschaften in beiden Ländern laden geradezu dazu ein und die Menschen sind wirklich alle sehr nett und zuvorkommend! Nicht zu vergessen, dass Mexico City mit einer unglaublichen Geschichte und zahlreichen historischen Gebäuden sowie spannenden Museen aufwartet. Fazit: Kein Trainingsort, aber auf jeden Fall einen Besuch wert!

Teotihuacan

Nächste Woche berichte ich euch nochmal aus Mexiko, bevor es weiter nach Panama geht. Dort gibt es dann hoffentlich bessere Trainingsbedingungen.

Los Angeles

Wow, LA ist wirklich abartig groß!! Allein schon die Autofahrt vom Flughafen zur Ausgehmeile in West Hollywood dauerte eine dreiviertel bis ganze Stunde – obwohl es doch auf der Karte so nah aussieht. Tja, man müsste sich mal den Maßstab der Karte ansehen. 😉 Geht man bei Google Maps nämlich auf Los Angeles zoomt dieses automatisch aus der Stadt heraus, um diese überhaupt mehr oder weniger vollständig abbilden zu können.

Am 7. März war es also soweit. Abends landete ich in LA, wo ich direkt von Benni in Empfang genommen wurde – was für ein Service! Es ging gleich weiter nach West Hollywood, wo wir uns mit Freunden von ihm in einer Bar trafen. Am nächsten Tag genossen wir das schöne Wetter und machten uns auf nach Santa Monica und Venice Beach. Ein Traum!!! Doch dieser auf der Karte so kurz erscheinende Spaziergang war dann doch tatsächlich 6 Meilen lang. Santa Monica ist ein ewig langer und unglaublich breiter Strand mit zahlreichen Beachvolleyballfeldern. Leider ergab sich aber gar nicht die Möglichkeit auch zu spielen. Auf dem Fuß-/Radweg finden sich zig Menschen auf ihren Longboards oder Beachcruisern oder natürlich joggend. Ein sportliches Völkchen also. Doch diese Promenade lädt auch wirklich dazu ein. Man kann sich sogar überall Longboards ausleihen. 🙂

Venice ist auch wunderschön und erinnert mit seinen Kanälen tatsächlich sehr an Venedig. Ja, ein Häuschen dort zu haben, wäre fein. Doch ich wage es nicht mal den Preis zu erfragen. 😉 Wer nach LA kommt, sollte diesem Stadtteil aber definitiv einen Besuch abstatten. Abends war dann übrigens noch einmal West Hollywood angesagt. Nachdem wir schön ausgeschlafen hatten, fuhren wir dann am Sonntag nach Pasadena, einem der ältesten Stadtteile unweit von Bennis Wohnung. Hier führte uns seine Mitbewohnerin Nancy zu einem super leckeren Laden, wo man Frozen Yoghurt mit den verschiedensten Geschmäckern und Toppings (Früchte, Soßen, etc.) bekommt. Nach dieser Stärkung schlenderten wir noch etwas durch die Straßen und gingen auch in einen Schuhladen, wo ich doch tatsächlich ein absolutes Schnäppchen machen konnte. 🙂 Abends fuhren wir noch zum Observatorium, um dort LA im Sonnenuntergang zu überblicken – ein Traum!

Am Montag musste Benni dann wieder arbeiten, weshalb ich mich auf eigene Faust (und auf seinem Fahrrad) auf in die Stadt nach Downtown machte. Da es mir dort allerdings zwischen all den Hochhäusern gar nicht soooo gut gefiel, fuhr ich bald weiter nach Hollywood. Auch hier wurde ich enttäuscht. Hollywood hat tagsüber wirklich rein gar nichts von all dem Glamour aus dem Fernsehen, sondern wirkt eher billig und ramschig! Deshalb fuhr ich auch hier alsbald wieder zurück zur Wohnung nach Glendale. Alles in allem war mein Ausflug aber auf jeden Fall lohnenswert. Gerade auf dem Weg von Downtown nach Hollywood kam ich an vielen wunderschönen Villen vorbei. 🙂 Die so kurz klingende Strecke war übrigens über 30 Meilen lang! Welcome to LA. An meinem letzten Tag machte ich noch einmal einen Radausflug nach East Pasadena und erkundete anschließend noch etwas Glendale.

Morgens um 5h am Mittwoch hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen. Meine 2,5stündige Busfahrt brachte mich zum Flughafen und um 16h war ich schon in Mexiko, wo ich jetzt mit Kerstin und Halli unterwegs bin. Morgen geht es nach Guadalajara zur Uli. Juhu! Doch darüber berichte ich euch beim nächsten Mal.

3 Wochen im Paradies

Da bin ich nun also im selbst erklaerten Paradies gelandet. Um genau zu sein schon vor 3 Wochen!

Alles fing damit an, dass es sich mehr als schwierig gestaltete einen Host in Honolulu zu finden. Und dann kam es eh alles ganz anders. Um meinen Host zu kontaktieren, wollte ich mir zunaechst eine US Sim Karte holen. Also fragte ich im Bus nach dem besten Stopp und kam mir Rene ins Gespraech. Wir unterhielten uns so gut und siehe da – sie lud mich ein bei ihr zu bleiben. Wow!!! Rene ist Dozentin an der Uni hier und wohnt mit ihrem Sohn in einem suessen kleinen Haus im Stadtteil Manoa, nicht weit vom Stadtzentrum entfernt. Und sie hat definitiv eine sehr bequeme Couch. 🙂 Meinen urspruenglichen Host, der aber schon Besuch hatte, wollte ich natuerlich trotzdem kennen lernen und so gingen wir zusammen essen.

Der naechste Tag war richtig voll: Zunaechst kaufte ich mir endlich meine lang ersehnte Unterwasserkamera zum Schnorcheln und anschliessend ging es auf einen kleine Wanderung zum Sonnenuntergang geniessen. Anschliessend machte ich noch Pizza. Am Tag drauf hiess es schon wieder Abschied nehmen, weil ich ja weiter nach Kona flog. Kona? Das liegt ein paar Inseln weiter oestlich auf Big Island oder auch Hawai’i. Hier findet immer der Ironman im Oktober statt. Das konnte ich mir also nicht entgehen lassen!! Noch ein Vorteil Konas: So gut wie Sonnenscheingarantie!!

Und Kona hielt was es versprach: Viel Sonne, super Trainingsmoeglichkeiten und endlich die lang ersehnten Laufschuhe – seit Oktober musste ich mit meinen Alten laufen gehen, von denen ich immer heftige Blasen bekam und die bestimmt auch gar keine Daempfung mehr hatten. Neben dem nun wieder ernsteren Triathlontraining ging ich dort viel Schnorcheln. Kona ist wirklich ein suesser kleiner Ort! Doch am besten haben mir die Gruppenlaeufe gefallen. Supernette Leute und ich wurde endlich mal wieder gepusht laenger als die uebliche Stunde laufen zu gehen. Halbmarathon ich komme!! Naja, nur noch die 86km Rad fahren und 1,9km Schwimmen zuvor….hmmmm. Ich habe naemlich beschlossen im Juni am Indeland Triathlon teilzunehmen. Fans willkommen. 😉

Doch ich fuhr auch nach Hilo und vebrachte dort 3 Tage. Hilo ist recht verregnet, aber auch wunderschoen gruen mit viel Regenwald, Wasserfaellen und und und. Hier machte ich mit meinem Host eine echt coole Motorradfahrt die Kueste entlang. Doch am Sonntag, 19.02.2012, wollte ich unbedingt wieder in Kona sein, denn dort fand ein 332.640 Inch Lauf statt. Umgerechnet sind das 8,4km. 🙂 Meine Zeit war ganz okay, aber da geht noch was bis Juni. Doch das Besondere an den Sportveranstaltungen von Peaman ist, dass sie umsonst und definitiv fuer Jedermann sind. Einen ausfuehrlichen Bericht wird es hier ab Anfang naechster Woche auf trainingsworld.com geben.

Inzwischen bin ich wieder in Honolulu, denn schon uebermorgen geht es weiter nach LA. Leider gab es auch eine sehr negative Ueberraschung hier. Meine neu gekaufte Kamera hatte sich als defekt heraus gestellt. Nach ein paar Mal nutzen fiel mir ein Riss im Gehaeuse auf. Als ich sie im Laden umtauschen wollte, beschimpfte mich der Manager, dass ich sie kaputt gemacht haette und dass ich mich selbst drum kuemmern muss. Sony reagierte zum Glueck deutlich kundenfreundlicher. Jetzt muss ich halt noch hoffen, dass ich die Kamera irgendwie rechtzeitig wieder bekomme. Ansonsten wird sie nach Deutschland geschickt. 😦 Das haette sich dann unterwassertechnisch ja so richtig gelohnt. Naja, noch bin ich positiv gestimmt. Drueckt mir die Daumen.

Auch wenn es in diesem Bericht vielleicht noch nicht ganz so rueberkommt: Hawaii ist ein Traum. Ich liebe die Leute und auch das Inselleben (bin ich etwa so gepraegt von meinem Teneriffaaufenthalt)? Und ich liebe die USA. Wer haette gedacht, dass ich das einmal sagen wuerde? 😉 Mal sehen, ob diese Meinung auch nach LA noch so ist. Haha. Nein, ich freue mich schon sehr, denn dort werde ich endlich wieder Freunde aus Nuernberg sehen. Und in exakt einer Woche reise ich dann eh nicht mehr alleine. Juhu! Meine beste Freundin kommt auch nach Mexico, wo wir zusammen erst Halli, die ich beim Praktikum in Barcelona 2008 kennen gelernt hatte,  und vielleicht auch Uli aus Koeln/Berlin, besuchen werden. Anschliessend geht es zu Kaytee nach Panama. Kaytee hatte ich im Hostel in Madrid 2006 kennen gelernt. Inzwischen wont sie mit ihrem Mann in Boquete und hat dort ein Hilfsprojekt; ihr Mann Oscar ist im Tourismus taetig. Das wird bestimmt auch sehr spannend. Tja und dann folgen noch 3 Wochen Costa Rica mit hoffentlich etwas Surfen und Tauchen und Relaxen bevor es ab nach Deutschland geht.

Ehrlich gesagt freue ich mich auch schon darauf. Endlich wieder bei den Freunden sein, einen Job haben, Geld verdienen, den lieben Kopf benutzen, etc. Reisen ist definitiv auch Gehirnarbeit, denn man lernt extrem viel ueber sich selbst und darueber wie sich die Raeder drehen in dieser Welt. Gerade durch Couchsurfing und Sport mit anderen lernt man andere Denkweisen und Lebensstile kennen. Ich moechte keinen Teil meiner Reise missen – auch wenn es einige negative Erfahrungen gab und vermutlich auch noch geben wird. C’est la vie! Die schoenen ueberwiegen bei weitem und man sollte sich meiner Meinung nach generell nicht zu viel sorgen, sondern lieber versuchen die schoenen Dinge des Lebens noch intensiver zu geniessen.

Inzwischen bin ich im Paradies jedes Triathleten angekommen: auf Hawaii! Doch „auf Hawaii“ bedeutet nicht, dass man in Kona, auf Big Island, landet. Fast alle internationalen Flüge gehen nach Oahu, also 4 Inseln weiter westlich. Von dort muss man dann weiter nach Big Island fliegen, Fähren gibt es nicht.

Schwimmen in Kona

Ist man dann endlich in Kona angekommen, also dort, wo jedes Jahr im Oktober die Ironman Meisterschaft statt findet, fühlt man sich tatsächlich ein bisschen wie im Paradies. Im Triathletenparadies! Hier kann man umsonst seine Bahnen im Schwimmbad (Kona Aquatic Center) ziehen, sogar Schließfächer stehen zur Verfügung. Ist das 50-m-Becken unterteilt, stehen einem quer 25 Yard Bahnen und längs 25 Yard oder 25 Meter (selbst die Bademeister waren sich hier nicht ganz sicher) zur Verfügung. Das Bad ist ein reines Schwimmbad und in der Regel nicht zu voll – ich hatte mal wieder eine Bahn für mich alleine! Das Wichtigste: Es ist angenehm temperiert und sehr sauber. Sogar Trainingsmaterial kann kostenfrei benutzt werden.

Schwimmen in Kona Freiwasser

Der Schwimmertraum geht weiter: Auch Open Water technisch hat Kona einiges zu bieten. Die komplette Ironman Schwimmstrecke ist das ganze Jahr über dank Bojen beschwimmbar. Ich hielt mich allerdings nur im küstennahen Bereich auf, da ich mir dann doch noch nicht so sicher war, was die Orientierung angeht (die mittlere Boje ist derzeit durch eine halb so lange ersetzt, weshalb man sich die Strecke vorher gut ansehen sollte). Doch selbst im küstennahen Bereich wird dem Schwimmer einiges geboten: zahlreiche Korallen und viele bunte Fische lassen sich durch die Schwimmer nicht stören. Etwas weiter im Meer kann man mit etwas Glück sogar Meeresschildkröten und Delfine sehen! Die Umgebung rund um Kona ist auch besonders unter Schnorchlern ein beliebtes Ziel, denn das Wasser ist tatsächlich kristallklar. Selbst bei ca. 5-10 m Tiefe kann man den Boden noch sehen.

Ironman 2011

Etwas weniger geeignet für das Schwimmtraining scheint die größte Stadt der Insel zu sein: Hilo. Auch hier gibt es ein kostenfreies Bad (Kawamoto Swim Stadium), wo man im Idealfall auf knapp 50 m (es gab einen Konstruktionsfehler und das Becken ist um ein paar Inch zu kurz!) seine Bahnen ziehen kann. Ich hatte allerdings Pech und musste mit den 25 Yard vorlieb nehmen. Doch das wahre Pech bei diesem Bad stellt die Wassertemperatur dar. Es ist richtig kalt! Ich war sehr froh um mein wärmendes Lycrashirt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist auch die Tatsache, dass das Becken recht flach ist – außer im Sprungturmbereich. Man kann sich also bequem in den Pausen hinstellen. Alles in allem ein recht schönes Bad, das leider etwas zu kalt ist, doch mit Shirt definitiv machbar – schließlich ist es umsonst. Auch hier stehen übrigens Schließfächer, aber kein Trainingsmaterial, zur Verfügung. Die Öffnungszeiten für Publikumsverkehr erfragt man am besten telefonisch oder beim Bademeister.

Beim nächsten Mal berichte ich euch vom Radtraining auf Hawaii!